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1. Geschichte - S. 90

1913 - Berlin : Oehmigke
— 90 — Noch während von dem Fußvolk der Bürgerschaft dieser letzte Abschluß des Kampfes erzielt wurde, trabte deren Reiterei nach Tempelhof und bemächtigte sich mit leichter Mühe des dortigen Schlosses, wo die Ritter, um zu der beabsichtigten Überrumpelung alle ihre Kräfte zusammenzufassen, nur einige kriegs-untüchtige Knechte zurückgelassen hatten. Einer Besatzung, die dort zurückblieb, wurde am folgenden Tage von Berlin und Cölln reichlicher Proviant und mehrere Wagenlasten Bier zugeführt. So groß die Siegesfreude auch sein mochte, so war der Sieg selbst den Städten doch sehr teuer zu stehen gekommen. Außer einer beträchtlichen Anzahl Kleinbürger und Gewerksgenossen zählten auch viele Angehörige der in beiden Städten ansässigen Geschlechter und Patrizier zu den Toten und Verwundeten. Der Ehre war Genüge geschehen, indem beide Teile ihre Kräfte gemessen hatten. Auf jeder Seite waren schwere Verluste entstanden, und so erklärt es sich denn auch, daß nunmehr die Parteien zu Friedensverhandlungen sehr geneigt erschienen. Die Städte aber wünschten dringend, die gefährliche Nachbarschaft für immer los zu werden. Hierzu bot sich indes kein anderer Ausweg, als die Besitzungen des Ordens anzukaufen. Die Johanniter erklärten sich auch zur Veräußerung bereit, und schon am Freitag, dem 25. September 1435, wurde der Kaufvertrag abgeschlossen, nach welchem der Rat der Städte Berlin und Cölln das Dorf Tempelhof mit dem Rittersitze und allem Zubehör, das Dorf Rixdorf mit der Heide, dem Bruche und den dabei telegenen Wiesen, das Dorf Marienfelde mit der Windmühle und Mariendorf mit dem Hegesee bei Teltow gegen Zahlung von 2439 Schock 40 Groschen (nach heutigem Gelde rund 40 260 M.) mit der Verpflichtung erwarb, die genannten Güter vorn Johanniterorden als Sehen zu empfangen. Drei Tage später quittierte der Ordensmeister Balthasar von Schlieben über den Empfang des Geldes und erteilte gleichzeitig die Belehnung. So kamen die Ordensdörfer Tempelhof, Rixdorf, Mariendorf und Marienfelde in den Besitz der Städte Berlin und Cölln. Dr. E. Brecht (Hie gut Brandenburg alleweg).

2. Geschichte - S. 37

1913 - Berlin : Oehmigke
37 — die Grenzgegenden am meisten. Die Heere selbst gingen einander womöglich aus dem Wege und trafen sich nur absichtlich, wenn es galt, einander den Raub abzunehmen. Die Städte waren hinter ihren gut verteidigten Mauern sicher und hatten nur an ihren vor den Toren liegenden Gütern zu leiden. Unbedingt sah die Zeit auf persönliche Tapferkeit, besonders der Führer. Wenn diese nicht jegliches Ansehen verlieren wollten, so durften sie den Kampf Mann gegen Mann nicht scheuen, und so erfahren wir, daß z. B. in der Schlacht bei Schulzendorf im Ruppinschen im Jahre 1316 die beiden Heerführer Markgraf Waldemar und Heinrich von Mecklenburg in große persönliche Gefahr gerieten. Das Kriegshandwerk erforderte denn auch viel-jährige ritterliche Übung im Waffenbrauche. Dazu bot das seit Anfang des 13. Jahrhunderts in Deutschland aufkommende Ritterwesen die beste Gelegenheit. Nur durch Tapferkeit und Meisterschaft in kriegerischer Tätigkeit konnte die Ritterwürde erworben werden. Auch der Nichtadlige genoß dann einer besonderen Auszeichnung, eines unbedingten Vorrangs. Daher strebten selbst die Fürsten, der hohen Würde teilhaftig zu werden, und sie verschmähten nicht, das Wort Ritter ihren andern hohen Titeln hinzuzufügen. Die Herren führten anfänglich so viel zur Verpflegung mit, als sie fortschaffen konnten. Trat im Laufe der kriegerischen Unternehmung Mangel ein, so nahm man den Unterhalt überall, wo man ihn fand. Für den Besitz des Lehens hatte der Lehnsträger den Aufwand zur Ausrüstung zu bestreiten und hielt sich dafür au der Beute und an dem Lösegeld für die Gefangenen schadlos. Große Verluste ersetzte jedoch der Markgraf, der seinerseits durch Zölle und Ausschreibung der Kriegssteuern im feindlichen Lande seine eigenen Kosten deckte, auch im Notfall von den Ständen außerordentliche Steuerbewilligungen erhielt. Schwere Schutzwaffen für Mann und Roß waren allgemein Gebrauch, Speer und Schwert diente dem Adel als Angriffswaffen. Das anfänglich nur in sehr geringen Mengen auftretende Fußvolk war mit leichten Schutzwaffen versehen und führte Pfeil und Bogen, Piken und Sensen. R. Lutter („2er Bär"),

3. Geschichte - S. 23

1913 - Berlin : Oehmigke
— 23 — In der Frühe schon sind wir aufgebrochen von der alten Burg zu Köpenick. Jetzt haben wir die jungen Schwesterstädte erreicht. Denn noch Ms nicht lange her, daß diese Lande überhaupt der deutschen Herrschaft einverleibt wurden: der Barnim, an dessen Grenze Berlin gelegen ist, wurde erst um das Jahr 1232 von dem edlen Wenden Barwin den hochgemuten Markgrafen Johann und Otto für ein gut Stück Geldes verkauft. Der Slawe sah wohl ein, daß jede Hoffnung, seinen Besitz sich mit den Waffen zu erhalten, nunmehr eine eitle wäre. Dann waren schnell die Mauern der beiden Städte aufgetürmt worden. Die alten Fischerkirchen zu St. Nikolaus und St. Peter hüben und drüben waren erneut und verschönt worden, und zu den christlichen Slawen, die allbereits in beiden Niederlassungen am Spreeufer saßen, kam der deutsche Kaufmann, kam der deutsche Handwerker, ja auch der deutsche Grundbesitzer mit dem deutschen Recht, um allein die vollberechtigte Bürgerschaft zu bilden. Hier am Wege nach Köpenick — wo nach Jahrhunderten sich die Häuser „Wall- und Roßstraßen-Ecke" erheben sollten — stand damals unter vereinzelten Ulmen und Rüstern eine Fischerhütte. Auf dem Stück Wiesenland sehen wir die Netze und Boll-jacken ausgespannt. Die Wendin, mit schneeiger Schürze geschmückt gleich ihren Landsleuten im Spreewald, ist vor die niedere Tür des Lehmkatens getreten und blickt neugierig auf den glänzend gerüsteten, lanzenbewehrten Reiter hin, der auf dem Wege hält, weil ihn ein wendischer Bettler, ein Vogelsteller mit seinem Korbe auf dem Rücken, angesprochen und ihn um milde Gabe gebeten hat. Wir kennen den Ritter, — es ist der Vogt zu Köpenick, ein Rnthnigk! Vor Vögten aber haben die Landfahrer um 1250 noch keine Scheu. Ist es doch ein verdienstlich und sündentilgend Werk, Almosen zu geben, ein verdienstlich Werk also auch, zu solcher Tat Gelegenheit zu geben! Kurzen Gruß, und nun vorbei! Soeben sprengen die reisigen Begleiter des Ritters Rnthnigk zu dem äußeren Gebäude des Köpenicker Tores heraus, gleich ihrem Herrn die Hahnenfedern keck auf den Helmen tragend. Wir gehen an ihnen wie an dem Torfchließer vorbei. Dieser aber, mit untergestemmten Armen am Wachthause lehnend, läßt uns keineswegs also passieren. Wir müssen ihm über unsre Person und all die Geschäfte genaue Auskunft erteilen, die uns nach der Stadt Kölln geführt haben. Dann erst dürfen wir, durch die

4. Geschichte - S. 157

1913 - Berlin : Oehmigke
— 157 — Alles still, kein Pserdegeschnauf', zehntausend blicken zu ihm hinauf. Der neigt sich leise und lüpft den Hut: „Concediere, es war gut!" Theodor Foiltcme. 58. Einzug. (20. September 1866.) Viktoria hat heute Dienst am Tor. „Landwehr, zeig' deine Karte vor, Paßkart' oder Steuerschein, eins von beiden muß es sein." „Alles in Ordnung. Jedenfalls zahlten wir Steuer bei Langensalz; wir zahlten die Steuer mit Blut und Schweiß." — „Landwehr passier', ich weiß, ich weiß." Viktoria hat heute Dienst am Tor. „Linie, zeig' deine Karte vor, Paßkart' oder Steuerschein, ein Paß, das wird das beste sein." „Wir haben Pässe die Hände voll: zuerst den Brückenpaß bei Podoll, dann Felsenpässe aus West und Ost, Nachod, Skalitz und Podkost. Und wenn die Felsenpässe nicht ziehn, so nimm noch den Doppelpaß von Gitschin, sind allesamt geschrieben mit Blut!" „Linie passier', is gut, is gut." Viktoria hat heute Dienst am Tor. „Garde, zeig deine Karte vor, preußische Garde, willkommen am Ort, aber erst das Losungswort!" „Wir bringen gute Losung heim und als Parole 'nen neuen Reim, einen neuen preußischen Reim auf Ruhm."

5. Geschichte - S. 13

1913 - Berlin : Oehmigke
— 13 Der Krieg war zu einem Handwerk geworden. Was lag den Handwerkern da näher, als sich zu Organisationen ähnlich denen der Krieger zu vereinen? Mit diesen Organisationen, den Zünsten (Innungen, Gilden, Gewerken), die sich immer unentbehrlicher und angesehener zu machen wußten, nimmt die Geschichte der deutschen Arbeit ihren Anfang. Die ersten Zünfte beschäftigten sich noch lediglich mit deu Aufgaben der Hausarbeit (Nahrung und Kleiduug). Der Hausfleiß mit seinen minder wichtigen Produkten blieb noch auf lange Zeit hinaus Sache der Hörigen und Leibeignen. Aber das Beispiel, sich selbständig zu machen, war ihnen gegeben, und je mehr das Leben in den festen Städten sich zusammenzog, um so näher rückte der Zeitpunkt, an dem Gewerbe nach Gewerbe sich als geschlossene Zunft loslöste. In Kölln-Berlin sehen wir im 14. Jahrhundert vier Zünfte als geschlossene Masse zwischen den herrschenden Adel und die ehrlosen Hörigen eingeschoben, die sogenannten „Viergewerke" der Fleischer oder Knochenhauer, Wollenweber oder Tuchmacher, der Schuster und der Bäcker. Kölln und Berlin hatten jedes ihre eigenen Zünfte; aber zwischen ihnen bestand die enge Gemeinschaft, die über das gesamte Reich hin die Zünfte sich vereinigen ließ, eine Gemeinschaft, von der die Gesellen zu erzählen wußten, wenn sie vor der Meisterprüfung auf ihrer Wanderschaft in den Zunftherbergen vorsprachen. Jede Zunft hatte das Recht der Vertretung beim städtischen Rat, und diese Vertreter, die „Sechszehnmänner", umgaben als „äußerer Rat" die aus 18 Adligen bestehende engere städtische Regierung. Die gesammelte Kraft der Städte bedurfte zu ihrer Leitung und Nutzbarmachung anderer Maßregeln als das über weite Landstrecken hin sich verteilende Leben der alten Siedelungen. Wenn auf den Landhügeln, die bisher nur zwei kümmerliche Fischerdörfer getragen hatten, sich 6000 Menschen zusammenfanden, so mußten zum Schutze des Eigentums der einzelnen grausame Gesetze erlassen werden. Das Scharfrichtergewerbe bildete sich nach und nach zu einer fast künstlerischen Feinheit heraus. Der Mann, der die armen Sünder auf seinem Karren durch die Straßen fuhr, au den größeren Plätzen Halt machte, um sein Opfer mit glühenden Zangen in die Brust zu zwicken, der den Scheiterhaufen am Neuen Markt schichtete oder die eiserne Rüpe zum

6. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 164

1883 - Berlin : Oehmigke
— 164 — Lernenden heilsam erwiesen, woraus dann verschiedene Krankheiten, besonders aber die schlimme und zuckende Krähe entstanden sei, welche die Schüler sehr gequält und selbst die Familien der Lehrer nicht verschont habe. Außerdem habe ein unvorhergesehener Tod manchen betroffen. Überdies erzeugten sich zwischen den Sümpfen und Dornhecken eine solche Menge von Schlangen und Vipern, daß sie nicht allein aus dem Schul-platze in Menge umherkröchen und sich sonnten, sondern daß sie auch in den Gebäuden, in der Küche, in der Streu und in den Betten sich wärmten, was nicht ohne Schrecken und Beschädigung geschehe. Gegen Mittag lägen Wälder mit Wacholdersträuchern*) durchzogen, welche sich auch gegen Osten hinzögen; aber gegen Abend schlössen schreckliche und häßliche Sümpfe den Ort ein, die erlesene Wohnung giftiger Schlangen und Vipern". Die Zucht in der Schule zu Joachimsthal war eine strenge. Um 4 Uhr früh wurde zum Aufstehen geläutet, sowohl im Sommer, als auch im Winter. Nachdem die Knaben ihre ungeheizten Kammern verlassen hatten, versammelten sie sich in dem Arbeitssaale, welcher zugleich als Speisesaal diente. Hier saß jeder an seinem eigenen Tische vor dem Talglichte, neben dem die Schneuze (Putzschere) lag, um zu arbeiten; wer zu spät kam, erhielt einen scharfen Verweis, wer sich wieder-hdeutlich von der Arbeit zu drücken suchte, mußte hungern. Um 6 Uhr ging es zum Gebet, um 7 Uhr zur Schule, um 10 Uhr zum Mittagsessen, um 12 Uhr wieder zum Unterrichte, welcher bis 3 Uhr dauerte. Mittwochs und Sonnabends durften die Knaben auf den Spielplatz, ins Bad, in den Wald oder nach Grimnitz. Der Kurfürst besuchte feine Stiftung häufig und ließ sich dann von den Schülern etwas vorsingen oder vormusizieren. Die leibliche Verpflegung war, den bedeutenden Einnahmen gemäß, reichlich und nahrhaft. Es gab mehrmals in der Woche Fleisch oder Fisch, „dabei ein Trünklein Wein, *) Noch jetzt in prachtvollen Exemplaren dort vertreten.

7. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 14

1883 - Berlin : Oehmigke
— 14 - er die Itfrer von neuem unterwerfen, und während der Kaiser gegen die Ungarn stand, hatte Hermann Billung, welcher zum Sachsenherzoge erhoben war, so schwere Kämpfe mit den Wenden zu bestehen, daß die eigene Kraft nicht mehr ausreichte, sondern Otto ihm zu Hülfe eilen mußte. Vor diesem erschien eine Gesandtschaft der Wenden. Sie erklärte, ihr Volk sei wohl bereit, Zins zu entrichten, im übrigen aber wollte es Herr im eigenen Lande bleiben. Unter dieser Bedingung wollte es Frieden, sonst würde es für seine Freiheit mit den Waffen kämpfen. Otto aber, eingeben!, daß die Feinde Vertragsbruch begangen und die Bewohner einer deutschen Burg niedergehauen hatten, forderte Genugthuung für jene Unthat, fiel dann, alles verheerend und verbrennend, in das Land der Wenden ein und drang bis zu dem Fluß Raxa (Recknitz) vor, der wegen der Sümpfe sehr schwer zu überschreiten war. Er schlug hier sein Lager auf, wurde aber bald von den Feinden umringt. Ju seinem Rücken war der Weg bald durch einen Ver-hack von Baumstämmen versperrt und noch dazu mit einem Haufen Bewaffneter besetzt; vorn war der Fluß und der daran-stoßende Sumpf und das ungeheure Heer der Slaven, welches den Kriegern sowohl den Marsch als die Arbeit wehrte. Dazu wurde das deutsche Heer noch durch Krankheit und Hunger schwer belästigt. Nachdem dasselbe sich mehrere Tage in dieser mißlichen Lage befunden hatte, wurde Markgraf Gero zu dem Fürsten der Wenden, namens Steines gesandt, mit der Aufforderung, sich dem Kaiser zu ergeben; er werde ihn dadurch zu seinem Freunde gewinnen, nicht als seinen Feind kennen lernen. Der Markgraf, in Erfüllung dieser Aufgabe, begrüßte den Wenden über Sumpf und Fluß, was derselbe in ähnlicher Weise erwiderte. Darauf sprach der Markgraf: „Es würde für dich genug sein, wenn du gegen einen von uns Dienern meines Herrn Krieg führtest und nicht auch gegen meinen Herrn, den König. Was für ein Heer hast du, und was für Rüstungen, um dich solches Wagnisses zu vermessen? Wenn ihr etwas Tapferkeit, etwas Geschick und Kühnheit besitzet, so gebt uns Raum, zu euch hinüberzukommen, oder wir wollen euch zu

8. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 36

1883 - Berlin : Oehmigke
— 36 — großen Teil ihrer Güter eingebüßt, 1792 wurden in Frankreich alle ihre Besitzungen für National-Eigentum erklärt, 1797 entriß Napoleon ihnen auch die Insel Malta. Ais König Friedrich Wilhelm Iii. zu dem Verzweiflnngskampse gegen Frankreich rüstete, zwang ihn die Erschöpfung des Staates auch die Güter des Ordens in der Ballei Brandenburg einzuziehen. Viel früher, zwischen den Jahren 1306 und 1314 erlag der Templerorden der Gewaltthat eines französischen Königs. Der große Einfluß, welchen dieser Orden in Frankreich besaß, ' erregte die Furcht und sein großer Güterbesitz die Habsucht Philipps des Schönen. Im Einverständnisse mit dem Papste wurden der Großmeister Molay und sechzig Ritter von Cypern nach Frankreich gelockt. An einem und demselben Tage ließ der König sämtliche Ritter verhaften und so lange foltern, bis sie Geständnisse über allerlei Frevel machten, die sie begangen haben sollten. Daraus wurden sie dem Scheiterhaufen überliefert, auf dem auch Molay endete. Als Erben ihrer Güter wurden die Johanniter bestimmt, doch nur an wenigen Orten gelangten diese in den wirklichen Besitz. Auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem hatte Albrecht der Bär die Johauuiter kennen gelernt und mit feinem klugen Auge in ihnen wirksame Werkzeuge für seine Pläne gesehen. Schon 1160 siedelte er sie in der Mark und zwar in Werben an der Elbe an, wo er ihnen eine Kirche in der Stadt und in der Wische sechs Husen Landes übergab. So entstand die Komturei Werben, aus welcher sich die Ballei Brandenburg entwickelte. Von Werben aus fand der Orden Eingang und reiche Ausstattung mit Gütern in Mecklenburg, befouders aber in der Mittel-, Neumark, sowie im Lande Sternberg. Neben den Johannitern erscheinen hier aber auch die Templer. Die ersten Besitzungen scheinen die geistlichen Herren in der Neumark erworben zu haben, deren Landgebiete ein Zankapfel zwischen den Pommern, den Polen und den Markgrafen waren, welche sämtlich die Ritter durch Verleihungen an sich zu f eff ein suchten. 1234 schenkte der Herzog von Polen den Templern 1000 wüste Hufen am Mietzelflusie bei Cüstrin, welchen der

9. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 64

1883 - Berlin : Oehmigke
— 64 — Hansa, welche eine große Flotte aus den Meeren ltnb an den bebeutenbften Handelsplätzen des Auslanbes ihre Nieberlagen hatte. Um die Einkünfte an Stenern genau festzustellen, schickte er Abgeorbnete in alle Städte nnb Dörfer und ließ nieber-schreiben, wie viel Land vorhanben und wie viel Steuer bavon in die Kasse der Regierung zu zahlen sei. So entstaub das Laubbuch der Mark Braubenburg. Vor seinem Tode gab er Böhmen feinem ältesten Sohne Wenzel, Braubenburg aber dem zweiten, mit Namen Sigismund. 2. Jobst von Mähren. Diel Unheil hatte die Mark erlebt unter der Regierung der Bayern, aber Schlimmeres noch sollte unter der Herrschaft der Luxenburger über sie kommen. Sigismmtb meinte es zwar gut mit der Mark, allein er konnte sich um bieses Laub nicht kümmern. Denn die Erwerbung der ungarischen Königskrone, das Erbe seiner Gemahlin, nahm lauge seine Thätigkeit in Anspruch; nun war er auch noch zum deutschen Könige erwählt worben. Dazu kam, daß es ihm bestänbig an Gelb fehlte. Die Gelbnot bewog ihn, die Mark an seinen habsüchtigen Vetter Jobst von Mähren zu verpsänben, der um das Wohl der Märker sich nicht kümmerte, sonbern nur baraus be-bacht war, wie er zu feinem Gelbe käme. Hatte er durch Erhebung der Gefälle, durch Verpfändung von Schlössern und Städten eine genügende Summe zusammengebracht, so zog er damit in seine mährische Heimat. Für die Regierung der Mark setzte er wohl Statthalter ein, aber dieselben waren zu machtlos, um sich den Gehorsam der widerspenstigen Ritter zu erzwingen. Diese saßen aus ihren festen Schlössern, und da sie feine Gelegenheit hatten, gegen äußere Feinde ihre Tapferkeit zu erproben, fo lebten sie unter einander oder mit den Städten in bestänbigem Kampse. Solche kleinen Kriege nannte man

10. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 77

1883 - Berlin : Oehmigke
77 In der ganzen Mark, besonders bei den Bürgern und Bauern, war große Freude über die Unterwerfung des unruhigen Adels, und Dichter priesen Friedrich als denjenigen, welchen Gott im Himmel dem Lande als Erretter gesandt hatte. 4 Die Zeichnung in Kostnitz. Auch Kaiser Sigismund war sroh, daß die Mark Brandenburg, dieses wichtige Grenzland, welches besonders zum Schutze gegen Polen dienen sollte, endlich beruhigt war und fühlte sich dem Burggrafen umsomehr zum Dauke verpflichtet, als er selbst mit den Geschäften des Reiches, mit der Einigung der gespaltenen Kirche, mit den Angelegenheiten seines Königreiches Ungarn so sehr beschäftigt war, daß er sich um das ferne Brandenburg nicht kümmern konnte. Da er aber auch nicht hoffen durfte, später dazu Zeit zu gewinnen; besonders aber, da er keine Söhne hatte, auf die das Kurfürstentum hätte übergehen können, endlich um den Freund, bessert guter Dienste er auch ferner bedurfte, zu belohnen, beschloß er, Friedrich die Mark mit der Kurfürstenwürde ganz zu überlasten. Freilich durfte er sie noch nicht förmlich abtreten, weil sein Bruder Wenzel noch lebte und Ansprüche darauf hatte. Er überließ sie ihm daher pfandweife, vermehrte aber die Pfandsumme zu einer solchen Höhe (400 000 Gold gülden etwa — 3 450 000 Mark), so daß es dem Könige Wenzel, welcher übrigens ebenfalls der Nachkommenschaft ermangelte, sehr schwer, ja unmöglich werden mußte, die Mark wieder einzulösen (1415). Während der berühmten Kirchenversammlung zu Kostnitz, auf welcher man den Johannes Hnß verbrannte, weil er gegen offenkundige Mißbrünche der Kirche aufgetreten war und den Papst nicht als den Stellvertreter Gottes anerkennen wollte, fand 1417 die feierliche Belehnung Friedrichs mit der Mark
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